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Metzner, Wolfgang: Grüne Armee Fraktion

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover Metzner Grüne Armee Fraktion
  • Krimi
  • Taschenbuch
  • 269 Seiten
  • Erschienen 2011 bei Emons

Inhalt:

Ein Atomingenieur wird das Opfer eines Mordanschlags; in einem Bahntunnel kommt es zu einem Inferno, als ein ICE entgleist. Zu den Attentaten bekennt sich die „Grüne Armee Fraktion“. Die mysteriöse Gruppe kündigt weitere gewaltsame Aktionen an, um gegen Atomkraft, Castortransporte und Großprojekte wie Stuttgart 21 zu kämpfen. Jonas Mondrian, Reporter beim Hamburger magazine soll für sein Blatt die Hintergründe der Taten aufklären. (Pressetext)

Kurzkritik:

Wer sich für die Themen Atomkraft und Politik interessiert, kann bedenkenlos zugreifen. Obwohl die Geschichte fiktiv ist, finden sich viele Bezüge zu sehr aktuellen Themen (Stand September 2011): Stuttgart 21, Atomunfall in Japan, Atomausstieg in Deutschland etc. Man merkt, dass der Autor sich auch in seinem Hauptberuf (Reporter beim Stern) mit diesen Themen beschäftigt. Zugegeben, Action ist seine Sache nicht, aber Metzner versteht es sehr gut, Spannung auch ohne wilde Schießereien und Verfolgungsjagden aufzubauen.

Besprechung:

Intelligent geschriebener Umweltkrimi

Der Reporter Jonas Mondrian spielt die Hauptfigur im intelligent geschriebenen Umweltkrimi von Wolfgang Metzner. Mondrian wittert hinter zwei Anschlägen seine große Story und versucht, Kontakt zu den Attentätern herzustellen, die sich selbst als Grüne Armee Fraktion bezeichnen.

Wer sich für die Themen Atomkraft und Politik interessiert, kann bedenkenlos zugreifen. Obwohl die Geschichte fiktiv ist, finden sich viele Bezüge zu sehr aktuellen Themen (Stand September 2011): Stuttgart 21, Atomunfall in Japan, Atomausstieg in Deutschland etc. Man merkt, dass der Autor sich auch in seinem Hauptberuf (Reporter beim Stern) mit diesen Themen beschäftigt.

Verfällt der Versuchung

Zugegeben, Action ist seine Sache nicht, aber Metzner versteht es sehr gut, Spannung auch ohne wilde Schießereien und Verfolgungsjagden aufzubauen. Nur kurz vor dem Ende (Fluchtszene zwischen Containern) verfällt der Autor der Versuchung, seinen logischen Aufbau zu verlassen und hetzt seinen Protagonisten in Hollywood-Manier über die Seiten. Für diesen logischen Knick wird Mondrian zwar später getadelt, aber seine Rechtfertigung kann weder sein Gegenüber noch den Leser überzeugen. Es bleibt der Beigeschmack von „Eine Actionszene zum Schluss musste um jeden Preis sein“.

Fazit

Definitiv ein Krimi mit Hirn, Recherche und guter Sprache.

© Albert Knorr – siehe auch www.albert-knorr.com [5]
Infos:

Wolfgang Metzner, 1947 in Freiburg geboren, ist Reporter beim stern. Nach einem Jura-Studium war er Gerichtsberichterstatter beim Berliner Tagesspiegel, ehe er zu dem Hamburger Magazin ging. Dort arbeitet er im Ressort Deutschland und Gesellschaft. Er schreibt über Polizeiarbeit, Kriminalfälle und Sicherheitsbehörden, aber auch über die Atomindustrie und Umweltthemen. Viele Schauplätze dieses Buches kennt er von eigenen Recherchen.