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Man-Booker-Preis an Julian Barnes

News- & Story-Esel [1]Bei seiner vierten Nominierung hat der britische Autor Julian Barnes (65) endlich den Man-Booker-Literaturpreis bekommen. Er nahm die Auszeichnung am späten Dienstagabend in London für seinen Roman „The Sense of an Ending“ entgegen.

(apa) – Das Buch sei „ein brillanter Roman, einer, der sich dem Leser in den Kopf brennt, noch lange nachdem er aufgehört hat zu lesen“, sagte Jon Howells vom Buchhändler Waterstones. Stella Rimington, Mitglied der fünfköpfigen Jury, sagte: „Wir dachten, es ist ein Buch, das die Menschheit des 21. Jahrhunderts anspricht.“

Der seit 1969 vergebene Booker-Preis ist mit 50.000 britischen Pfund (rund 57.000 Euro) dotiert, wird jährlich vergeben und gilt als eine der wichtigsten literarischen Ehrungen für englischsprachige Autoren aus Großbritannien, dem Commonwealth sowie aus Irland. Der Preis ist auch eine Werbehilfe für die Buchbranche, denn gewöhnlich schnellen die Verkaufszahlen der Werke der Preisträger nach oben.

Lebenslügen

In „The Sense of an Ending“ beschreibt Barnes die Geschichte eines Mannes in mittleren Jahren, der mit seinen Lebenslügen konfrontiert wird, nachdem er den Brief eines Anwalts erhalten hat. Plötzlich sieht er sich in seine Zeit als Jugendlicher zurückgeworfen und muss feststellen, dass mit den Erinnerungen, die er von sich selbst hatte, etwas nicht stimmt.

Die physisch-sinnlichenen Qualitäten von gedruckten Büchern

Barnes dankte „den Verlegern für ihre Weisheit und den Sponsoren für ihren Scheck“ – dabei hob er die physisch-sinnlichenen Qualitäten von gedruckten Büchern im allgemeinen und die Verarbeitungsqualität seiner Hardcover-Ausgabe hervor.

„Metroland“

Barnes wurde am 19. Jänner in Leicester geboren, studierte in Oxford und arbeitete vor seinem ersten Roman „Metroland“ im Jahr 1980 als Literaturredakteur und Fernsehkritiker. Den internationalen Durchbruch erlangte er 1984 mit „Flauberts Papagei“. Weitere erfolgreiche Bücher sind „Eine Geschichte der Welt in 10 1/2 Kapiteln“ und „Liebe usw.“

Mehr über Julian Barnes* [2] und über den Man-Booker-Preis* [3] bei Wikipedia.

„The Sense of an Ending“ wurde noch nicht ins Deutsche übersetzt und ist auf Englischerhältlich bei Amazon** [4]