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Buchfriedenspreis an algerischen Autor Sansal

News- & Story-Esel [1]Seine Romane sind in Algerien verboten. Dennoch übt der Autor Boualem Sansal Kritik am Regime in seiner Heimat. In der Frankfurter Paulskirche wurde Sansal zum Abschluss der Buchmesse mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Die Ehrung gehört zu den bedeutendsten kulturellen Auszeichnungen in Deutschland und ist mit 25.000 Euro dotiert. Heuer sollte damit eingestandenermaßen auch ein Signal zur Stärkung der Demokratiebewegung in Nordafrika gesetzt werden.

Romane in Algerien verboten

Sansals Romane sind in Algerien verboten, dennoch übt der Schriftsteller weiter Kritik am Regime in seiner Heimat. In seiner Dankesrede sagte der 62-Jährige, er empfinde die Auszeichnung als rührende und aufmunternde Geste: „Sie zeugt davon, dass Sie sich dafür interessieren, wie wir Völker des Südens versuchen, uns vom Joch unserer bösartigen und archaischen Diktaturen zu befreien.“

„Unbändiger Erzähler“

In seiner Laudatio bezeichnete der Schweizer Literaturwissenschaftler Peter von Matt den 62-Jährigen als „unbändigen Erzähler“. Sansal sei „witzig und weise, unerbittlich in den Diagnosen dessen, was schlecht läuft, gnadenlos hart im Urteil über die Habgier der Mächtigen und immer von Mitleid bewegt“. Der Stiftungsrat, der jedes Jahr den Preisträger auswählt, hatte den Friedenspreis für Sansal damit begründet, er engagiere sich „gegen jede Form von doktrinärer Verblendung, Terror und politischer Willkür“.

Mehr über Boualem Sansal* [2] bei Wikipedia.

Bücher von Boualem Sansal bei Amazon** [3].