- Literaturmagazin Eselsohren –  - https://www.eselsohren.at -

Pynchon, Thomas: Natürliche Mängel

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover


Inhalt:

Ein Hippie-Detektiv in der Surfer-, Drogen- und Gangsterwelt Kaliforniens: Pynchons entspanntester Roman – ein psychedelischer Krimi. (Pressetext)

Kurzkritik:

Düster stimmen könnten einen die Versuche der Polizei, Ansammlungen von mehr als drei Personen als einen Kult zu definieren (und in der Folge alle festzunehmen), oder kleine Kinder, deren Eltern vor allem mit der eigenen Drogensucht beschäftigt sind. Doch Doc, der der Meinung ist, dass man auch mal den Bösen trauen müsste, nicht immer nur den Guten, schafft es in diesem herrlich absurden Roman immer irgendwie, seinen Galgenhumor nicht zu verlieren. Und so reißt er den Leser mit auf seinen entspannten Trip durch die Halb-, Unter- und Drogenhalluzinationswelten von Kalifornien.

Besprechung:

Es ist 1970 in LA, Charles Manson ist Tagesgespräch, Nixon lässt Hippies jagen, aber was sonst so noch um ihn vorgeht, ist sich Larry „Doc“ Sportello – von Joint zu Joint – nicht mehr ganz sicher, berühmt-berüchtigter Gedächtnisverlust der Kiffer eben. Die ideale Voraussetzung, um als Privatdetektiv zu arbeiten, und sich dabei unfreiwillig mit dem sinistren Syndikat Goldener Fang anzulegen.

Zwischen Hippies und Immobilienhaien

Zwischen Hippies und Immobilienhaien spielt sich Docs Leben ab, er schlägt sich als Privatdetektiv durch, hat ab und zu Probleme mit der örtlichen Polizei in Gestalt von Detective Bigfoot. Bis er eines Tages den Auftrag annimmt, sich nach einem bekannten Immobilienhai umzuhören – bald darauf wird er bewusstlos geschlagen, wacht er neben einem totem Bodyguard auf und ahnt, dass das erst der Anfang war.

Von Zufall und Fressattacken

Von Zufall und Fressattacken geleitet, nimmt er seine Ermittlungen auf, findet bald heraus, dass alle Fäden beim geheimnisvollen Goldenen Fang zusammenlaufen, der zugleich ein Boot sowie der Name eines Drogenkartells zu sein scheint. Untote Hippies, Surfer-Bands, zwielichtige Beamte und deren vielfältige Verwicklungen machen ihm das Leben schwer, führen ihn fast 500 Seiten lang auf immer neue Fährten, zwischendurch auch mal nach Las Vegas.

Wem er trauen kann

Wem er trauen kann, weiß er schon lange nicht mehr, ebenso wenig der Leser. Düster stimmen könnten einen die Versuche der Polizei, Ansammlungen von mehr als drei Personen als einen Kult zu definieren (und in der Folge alle festzunehmen), oder kleine Kinder, deren Eltern vor allem mit der eigenen Drogensucht beschäftigt sind. Doch Doc, der der Meinung ist, dass man auch mal den Bösen trauen müsste, nicht immer nur den Guten, schafft es in diesem herrlich absurden Roman immer irgendwie, seinen Galgenhumor nicht zu verlieren. Und so reißt er den Leser mit auf seinen entspannten Trip durch die Halb-, Unter- und Drogenhalluzinationswelten von Kalifornien.

Von Sabine Schönfellner
Infos:

Thomas Pynchon wurde 1937 in Long Island geboren. Sein einziger öffentlicher Auftritt fand 1953 an der Oyster Bay High School in Long Island statt. Er studierte Physik und Englisch an der Cornell University, später schrieb er für Boeing technische Handbücher und verschwand. Seither sind seine Bücher die einzigen öffentlichen Spuren seiner Existenz. Pynchon gilt als einer der bedeutendsten englischsprachigen Schriftsteller der Gegenwart. Er lebt in New York.

Mehr über Thomas Pynchon [5] bei Wikipedia.