Wien, U-Bahn. Ein paar Jugendliche fremdländischer Herkunft sind sehr ausgelassen. Einer davon ist ein bisschen gewalttätig, d.h. er prügelt im Spaß auf Freunde und Freundinnen ein. Aber nicht so, dass man als Unbeteiligter Angst um sich oder um die Geprügelten hätte.
Die alte Frau neben mir zum alten Mann neben ihr: „Und da wundern sie sich, wenn man gegen Ausländer ist.“
Wien, Straßenbahn, kurz darauf. Ein junger Mann fremdländischer Herkunft erwischt den Zug noch kurz vor der Abfahrt und blockiert dann die Tür, damit sein Freund auch noch einsteigen kann. Das dauert ein wenig, weil der von ein paar Autos aufgehalten wird.
Der Fahrer steigt aus seiner Kabine, geht zu dem Mann und brüllt: „Ihr glaubt auch, ihr kommt hierher und könnt auch aufführen wie die Götter!!“
Geht‘s noch? Seid ihr alle schon dermaßen indoktriniert von den Rechtspopulisten, dass euer einziges Argument „Ausländer“ ist? Wenn das Menschen wie ihr getan hätten, hättet ihr wahrscheinlich „Rotznasen“ gesagt. Vielleicht hättet ihr euch sogar über die frechen Jugendlichen amüsiert. Aber weil‘s „Ausländer“ sind, werden solche Bagatellen gleich zum Ausländerproblem?
Es könnte einem angst und bang werden vor solchen Kurzschlüssen. Vor allem, wenn sie so geballt auftreten.
Werner Schuster