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Gavron, Assaf: Hydromania

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover
Roman
Aus dem Hebräischen von Barbara Linner
Taschenbuch: Luchterhand, 2009
(„Hydromania“, 2008)
Inhalt:

2067: Dürre herrscht in der Welt. China, Japan und Ungarn kontrollieren die Wasservorräte und bestimmen, wann und wo Regen fällt. Durch den Einfluss Chinas hat sich im Nahen Osten das Kräfteverhältnis verkehrt, den Großteil des ehemaligen Staates Israel beherrschen nun die Palästinenser. Den Juden ist nur noch eine kleine Enklave an der Mittelmeerküste geblieben. Als eine dreimonatige Verspätung des fälligen Regens angekündigt wird, beginnt »Hydromania«, die gnadenlose Jagd nach Wasser, und die Israelin Maya, deren Vorräte leer sind, beschließt, gegen die Allmacht der großen Wasserkonzerne anzugehen … (Pressetext)

Kurzkritik:

Dieser Roman mag vielleicht kein literarisches Ereignis sein, und auch Science-Fiction-Fans sind wahrscheinlich futuristischere Kost gewöhnt, aber dennoch ist „Hydromania“ ein großartiges Buch. In nüchternem Reportage-Ton beschreibt Assaf Gavron eine Erde mit geschrumpften Wasserressourcen.

Besprechung:

Wasserspiele

Dieser Roman mag vielleicht kein literarisches Ereignis sein, und auch Science-Fiction-Fans sind wahrscheinlich futuristischere Kost gewöhnt, aber dennoch ist „Hydromania“ ein großartiges Buch. In nüchternem Reportage-Ton beschreibt Assaf Gavron eine Erde mit geschrumpften Wasserressourcen.

Im Jahr 2067 haben diese Chips implantiert, mit deren Hilfe sie sich ausweisen und Rechnungen bezahlen und in Verbindung mit Interface-Brillen auch kommunizieren und zB. Filme ansehen können. China, Japan und die Ukraine haben die USA als Supermacht abgelöst, die Juden wurden von den die Palästinensern aus dem ehemaligen Staat Israel vertrieben und leben in einer kleinen Enklave an der Mittelmeerküste.

Der Regen verspätet sich

Anstatt von Öl- ist in „Hydromania“ die Rede von Wasserkonzernen. Die Handlung setzt ein, als diese Konzerne eine dreimonatige Verspätung des Regens ankündigen. Die Israelin Maja lässt sich illegaler Weise den Chip eines Toten einsetzen, und wird bald von der Polizei verhaftet. Man erfährt, dass Majas Mann Ido, ein Wasseringenieur, ein System erdacht hat, mit dem man sich von den Wasserkonzernen unabhängig machen hätte können. Doch während der Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern ist Ido verschwunden und nicht wieder aufgetaucht.

„Hydromania“ entwickelt sich zum Thriller mit einer faszinierenden weiblichen Hauptfigur, ist aber auch ein Buch über Zivilcourage – und darüber, dass sich gar nicht so viel verändern kann, dass die Menschen nicht doch immer noch die gleichen sein werden.

Von Werner Schuster
Infos:

Über Assaf Gavron [5] bei Randomhouse.