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Marohn, Kirsten: Lappalie

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover
Roman
Hardcover: BoD, 2008
Inhalt:

Jasmin ist zu beneiden. Sie liebt ihren Halbtagsjob als Regalauffüllerin im Superbiomarkt, ihre Chefin ist ihre beste Freundin, und privat ist sie mit Henrik, einem erfolgreichen Schriftsteller, verheiratet. Doch der schöne Schein trügt. (Pressetext)

Kurzkritik:

Beim Lesen von “Lappalie” offenbart sich einiges an Tiefgang. Als Leser verfolgt man amüsiert und betroffen die Ereignisse und bleibt bis zum Schluss gebannt am Ball. Eine lockere, teilweise zartbittere, aber niemals zu schwere Urlaubslektüre, die sich lohnt. Und ein “Frauenroman”, der mir – obwohl ein Mann – sehr gut gefallen hat.

Besprechung:

Spießrutenlauf

Ein Gastbeitrag von Jörg Meischberger aus Düsseldorf:

“Jasmin ist zu beneiden. Sie liebt ihren Halbtagsjob als Regalauffüllerin im Superbiomarkt, ihre Chefin ist ihre beste Freundin, und privat ist sie mit Henrik, einem erfolgreichen Schriftsteller verheiratet. Doch der schöne Schein trügt: Seit jener Silvesternacht, als Jasmin einen Moment nicht aufpasste und ihr Schwiegervater die Situation ausnutzte, ist Jasmins Liebesleben ein Spießrutenlauf.” Die Inhaltsangabe von “Lappalie” liest sich auf den ersten Blick wie ein lockerleichter Frauenroman. Doch Kirsten Marohns Romandebüt ist gespickt mit kleinen und großen Pannen, mit Gefühlen, Zweifeln, Streitereien, bissigen Kommentaren, Missverständnissen – und natürlich mit Liebe.

Sieht man sich Marohns weitere Romanpläne an, so erkennt man, dass sie für ihre Geschichten gerne ein ungewöhnliches “Setting” wählt, ob es die Liebe zwischen einem geistig behinderten Mann und einer selbstmordgefährdeten Frau ist wie in ihrem Roman “Bunte Fische” oder die Beziehung zwischen einem älteren Mann und einer jungen Anhalterin in “Polarlicht” – das hebt sich angenehm von den anderen, “alltäglichen” Geschichten aus dem Belletristikbereich ab. Ihr Stil ist locker und witzig, und er begeistert den Leser, der Seite um Seite mitfiebert, um an einem neuem Kapitel in Jasmins chaotischem Leben teilzuhaben. Ein weiterer heimlicher Held ist der Hund Flocke, der in aussagekräftigen Bildern seine (Denk-)Kommentare zu seinem turbulenten Frauchen abgibt.

Beim Lesen von “Lappalie” offenbart sich einiges an Tiefgang. Als Leser verfolgt man amüsiert und betroffen die Ereignisse und bleibt bis zum Schluss gebannt am Ball. Eine lockere, teilweise zartbittere, aber niemals zu schwere Urlaubslektüre, die sich lohnt. Und ein “Frauenroman”, der mir – obwohl ein Mann – sehr gut gefallen hat.

Von Jörg Meischberger

Eine weitere Besprechung finden Sie hier. [5]


Infos:

Über Kirsten Marohn [6] auf ihrer Website.