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Twelve Hawks, John: Dark River

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover
SF-Thriller
Deutsch von Eva Bonné
Hardcover: Page & Turner, 2008
Taschenbuch: Goldmann, 2009
(“The Dark River”, Doubleday, 2007)

Inhalt:

Gabriel und Michael Corrigan sind Traveler, die letzten Überlebenden einer Riege von Propheten, die gemeinsam für Liebe und Freiheit auf der Welt kämpfen. Doch eines Tages läuft Michael zur Bruderschaft der Tabula über, die die gesamte Menschheit mit Hilfe eines gigantischen Überwachungsnetzes zu kontrollieren versucht. Als Gabriel erfährt, dass sein tot geglaubter Vater noch lebt, bricht er mit seiner Beschützerin Maya auf, um ihn zu suchen. Aber auch Michael folgt der Fährte seines Vaters – um ihn zu töten. Ein dramatisches Duell beginnt … (Pressetext)

Kurzkritik:

John Twelve Hawks’ Figuren wirken weiterhin authentisch, weil sie zwar außergewöhnlich, aber nicht unwahrscheinlich sind (– an Sphärenwanderer muss man halt glauben). Und dem Autor gelingt es, die fast totale Überwachung der Menschen anschaulich – und ohne dass man sich daran gewöhnt – zu schildern.

Besprechung:

Düstere Paranoia

Der zweite Teil der Traveler-Trilogie ist ein düsteres Buch: Im ersten Band haben wir die Geheimgesellschaft “Tabula” kennen gelernt, welche die Menschheit mittels eines globalen Überwachungsnetzes kontrollieren will (und dies als Beglückung darstellt). Nur zwei Traveler (so etwas wie Propheten) können die Welt eventuell noch retten und werden nach alter Tradition von Harlequins (so etwas wie Outlaw-SuperkämpferInnen) beschützt.

Doch Gabriels Bruder Michael ist zur Tabula übergelaufen, weil er allem Anschein nach an deren Zukunft glaubt, und intrigiert sich in “Dark River” vom wichtigen Handlanger zum Entscheidungsträger hinauf, während Gabriel zuerst untertaucht, um dann zu erfahren, dass sein totgeglaubter (Traveler-)Vater noch lebt, und sich – in einem Wettlauf mit Michael und der Tabula – auf die Suche nach ihm macht. Wie sich das gehört, sind weder die Guten noch die Bösen in diesem zweiten Teil wirklich erfolgreich.

Sphärenwanderer

John Twelve Hawks’ Figuren wirken weiterhin authentisch, weil sie zwar außergewöhnlich, aber nicht unwahrscheinlich sind (– an Sphärenwanderer muss man halt glauben). Und dem Autor gelingt es, die fast totale Überwachung der Menschen anschaulich – und ohne dass man sich daran gewöhnt – zu schildern.

Zwei dringliche Fragen

Hawks möchte mit seiner Trilogie auch vor der immer weniger unwahrscheinlich werdenden totalen Überwachung warnen: “Jeder neue Angriff auf die Privatsphäre wird mit einer allgegenwärtigen Kultur der Angst gerechtfertigt”, schreibt er in einem Vorwort. Was folgt, ist ein Schmöker-Thriller mit viel Action, der schließlich mindestens zwei dringliche Fragen offen lässt: Wie könnte es dem guten Traveler gelingen, die Bösen zu besiegen? Und was wird aus seiner unmöglichen Liebe zu seiner Beschützerin Maya?

Fragen, die frühestens bis 2009 (!) – dem Jahr der geplanten Veröffentlichung des dann allerdings noch nicht übersetzten dritten Teiles – unbeantwortet bleiben.

Von Werner Schuster
Infos:

Über John Twelve Hawks [5] bei Wikipedia und auf seiner offiziellen Homepage [6].