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Updike, John: Unter dem Astronautenmond

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Infos [3]

BuchcoverRoman
Aus dem Amerikanischen von Kai Molvig
Rowohlt
(1971)
Inhalt:

Harry Angstrom, gutsituierter und zufriedener Bürger, und seine Frau Janice, weniger satt und weniger zufrieden, spielen miteinander das alte Spiel von Überdruss und Gleichgültigkeit, von Trennung und Versöhnung. Aber als der verlassene Harry einen drogensüchtigen Teenager und ihren Black Power-Freund bei sich aufnimmt, bahnt sich eine Katastrophe an. (Pressetext)

Kurzkritik:

Dieser Roman ist auf jeden Fall allen zu empfehlen, die wissen wollen, wie es in der Hippie-Zeit tatsächlich zugegangen ist, die sich also weder auf verklärte Berichte von gar nicht dabei Gewesenen noch auf mindestens zynische Betrachtungen von erzkonservativen Menschen verlassen wollen.

Harry Angstrom, der behäbig gewordene “Held” aus Hasenherz [4], wurde von seiner Frau Janice wegen eines anderen Mannes verlassen. Er nimmt die drogenabhängige Jill und ihren Black-Power-Freund Skeeter bei sich und seinem 12-jährigen Sohn Nelson auf und ergeht sich in eifrigen Diskussionen über Kapitalismus, Rassismus, Rauschgift sowie Sex mit dem Mädchen.

Die Kommune abfackeln

Upidke lässt das Haus dieser “Kommune” zwar von ängstlichen Nachbarn anzünden, aber er ergreift nicht Partei für Harry oder Jill und Skeeter. Das ist wohltuend. Denn wenn “Unter dem Astronautenmond” auch Fiktion ist (und sehr wenige “Spießbürger” Hippies bei sich wohnen ließen) – ungefähr so waren damals wohl die Positionen und so lässt sich das auch glaubwürdig darstellen; Updike tut dies in einer Art poetischer Prosa, wie sie den Rabbit-Romanen eignet.

Und wie kommen Janice und Harry wieder zusammen?
“– Ich bin nicht so sicher, dass du mir noch gefällst.
– Ich wusste nicht, dass ich noch so viel zu verlieren habe.”

Infos:

Über John Updike [5] bei Wikipedia.