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Suter, Martin: Small World

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Infos [3]

Cover Suter Small WorldRoman
Diogenes
(1997)
Inhalt:

Die bewegende Geschichte eines Mannes, den es auf ungewöhnliche Weise in seine Vergangenheit zieht. Zu einem dramatischen Geheimnis. (Pressetext)

Kurzkritik:

So sehr ich Wikipedia auch schätze, ich finde es LeserInnen gegenüber unfair, die Handlungen von Büchern zu erzählen, die auf Überraschungen aufgebaut sind. Deshalb empfehle ich nicht, sich dort Inhaltsangaben anzusehen, im konkreten Fall die von Martin Suters “Small World”.

Gefährliche Demenz

Denn es genügt ja auch zu schreiben, dass dieses Buch von der Demenz des alten Herren Konrad Lang handelt, um den sich sonderbarer Weise die reiche Frau Elvira Koch intensiv kümmert und ihm in ihrer Villa eine Art Privatsanatorium einrichtet. Noch dazu, wo Lang kürzlich das Koch’sche Sommerhaus auf Korfu abgefackelt hat. Dann kann man noch erwähnen, dass sich Frau Koch vor Langs hellen Momenten fürchtet, und die Frage in den Raum stellen: Woran kann sich dieser Mann nicht mehr erinnern?

In jedem Fall ist es unverfänglich anzumerken, dass Suter in einem, vielen Schweizer Schriftstellern eigentümlichen, knappen Stil schreibt. Etwa: “Rosemarie (Langs Altersfreundin; Anm.) schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Er zuckte zusammen. “Ja, glaubst du denn, ich nicht?” schrie sie ihn an.” Und ich möchte noch erwähnen, dass für mich die Konstruiertheit der Story bei “Small World” noch nicht so auffällig war wie in Suters späteren Romanen, die ich dann auch nicht mehr so spannend gefunden habe wie seinen ersten über den dementen Herrn Lang.

Infos:

Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, lebt mit seiner Frau in Spanien und Guatemala. Er war Werbetexter und erfolgreicher Werber, ein Beruf, den er immer wieder durch andere Schreibtätigkeiten ergänzt oder unterbrochen hat. Unter anderem “GEO”-Reportagen, zahlreiche Drehbücher für Film und Fernsehen. Seit 1991 lebt er als freier Autor, seit 1992 schreibt er die wöchentliche Kolumne “Business Class” in der “Weltwoche”.

Über Martin Suter [4] bei Wikipedia.