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Naipaul, V. S.: Eine islamische Reise

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Infos [3]

Cover Naipaul Islamische ReiseÜbersetzt von Monika Noll und Ulrich Enderwitz
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Inhalt:

Wie lebt man in Ländern, in denen die Religion Vehikel politischer Veränderungen ist? Wie lebt man unter der Herrschaft des Islam? Das ist die Frage, die Naipaul den Ajatollahs, Studenten, Mullahs, Dichtern, Lehrern, Journalisten und anderen Gläubigen stellt. Iran, Pakistan, Malaysia und Indonesien sind seine Reiseziele. Es entstehen Porträts von seltener Lebendigkeit, Szenen von Schärfe und Genauigkeit. Manche dieser Porträts verdichten sich zu gestalten von exemplarischer Gültigkeit, wie bei Behzad, dem kommunitischen Studenten aus Teheran, der auf eine Fortentwicklung der religiösen Volksbewegung hofft, am Ende der Reise jedoch, tief enttäuscht, seine eigene Verfolgung befürchten muss. (Pressetext)

Kurzkritik:

“Wie lebt man unter der Herrschaft des Islam?”, fragte sich Naipaul und machte sich zwischen 1979 und 1981 auf die Reise in den Iran, nach Pakistan, Malaysia und Indonesien. In seinem 700 Seiten starken Bericht schildert er seine Begegnungen mit Ayatollahs, Mullahs, Studenten, Lehrern, Journalisten, Dichtern und anderen. Vor diesen und vor seinen LeserInnen verbirgt Naipaul fairer Weise nicht, dass sein Blick kritisch ist: Das Leben, zu dem der Islam erwacht war, kam nicht aus ihm selbst. … Das ausgehende zwanzigste Jahrhundert war es, das den Iran hatt revolutionär werden lassen, … das rückständige Gesellschaften aufgerüttelt hatte.

Jenseits des Glaubens?

Es ist eine lange Reise, auf der das Thema kaum (oder kaum merklich) abgewandelt, variiert wird. Und so macht es nichts, wenn man so wie ich beinahe drei Jahre braucht, um dieses Buch fertigzulesen: Es ist immer wieder, aber nicht in einem fort interessant. Und nachdem ich die letzten paar hundert Seiten eher pflichtschuldig absolviert habe, kann ich derzeit nicht sagen, ob ich mir demnächst oder später einmal die Fortsetzung (“Jenseits des Glaubens” aus dem Jahr 1998) besorgen werde, wie ich es nach den ersten Kapiteln der “islamischen Reise” geplant hatte.

Zudem möchte ich nun wirklich endlich (und auch aus anderen Quellen) wissen, wie (und warum) man unter der Herrschaft des Islam lebt.

Infos:

V.S. Naipaul, geboren 1932 in Trinidad, Romancier, Reiseschriftsteller und Journalist indischer Herkunft, lebt seit 1950 in Großbritannien und gilt als bedeutendster Vertreter der englischsprachigen Autoren aus dem früheren Empire. Naipaul ist Literatur-Nobel-Preisträger 2001

Über V. S. Naipaul [4] bei Wikipedia.