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DBC Pierre: Jesus von Texas

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Infos [3]

BuchcoverRoman
Übersetzt von Peter W. Finlay und Karsten Kredel
Taschenbuch: Aufbau Verlag, 2005
Inhalt:

Vernon Little sitzt im städtischen Gefängnis von Martirio, der “Barbecuesaucen-Hauptstadt von Texas”. Er hat ein ernsthaftes Problem: Sein Kumpel Jesus hat soeben 16 Klassenkameraden ins Jenseits befördert und sich anschließend selbst erschossen. Auf Vernon konzentrieren sich nun die gesamten Rachegelüste der Stadt und die Sensationsgier der Medien. (Pressetext)

Kurzkritik:

In dieses Buch musste ich mich erst einlesen. Abgesehen von jenem bundesdeutschen Slang, mit dem amerikanische Umgangssprache für gewöhnlich übersetzt wird (und in dem ich mich als Ösi einfach nicht daheim fühle), verweigert Autor DBC Pierre zeitweise, Infos zum Fortgang der Handlung zu geben, sodass man manchmal erst in der nächsten Szene draufkommt, wie es weitergegangen ist.

So verwirrend muss die Welt jedoch auch für den 15-jährigen Vernon Little sein, den einzigen Freund von Jesus Navarro, welcher Amok gelaufen ist und 16 Mitschüler und anschließend sich selbst erschossen hat. Vernon wird zuerst der Beihilfe und bald der Mittäterschaft abgeklagt, weil er sich ungeschickt verhält und vor allem, weil er in die Hände eines korrupten Journalisten gerät. Dass er nach Mexiko flüchtet, trägt ebenfalls nicht zu seiner Glaubwürdigkeit bei, und auch wenn‘s ein literarischer Krimi ist, mag ich Höhepunkt und Ende nicht verraten.

Sich in dieses Buch „einzuarbeiten“ zahlt sich jedenfalls aus.

P.S.:

Nicht von den hysterischen Klappentexten abschrecken lassen („Die böseste und beste Satire auf Amerika“, „Raffinierter und treffsicherer als Michael Moore“ etc.). Ich glaube, dergleichen stand nicht in der Absicht von DBC Pierre.

Infos:

D.B.C. Pierre wurde als Peter Warren Finlay 1961 in Old Reynella, Australien geboren, wuchs in Mexiko auf und lebt heute in Irland. Seine abenteuerliche Lebensgeschichte – eine wahre Fabel um Betrug, Schulden und Scheitern – machte Schlagzeilen, als er 2003 aus dem Nichts kam und für seinen ersten Roman den Booker Prize.

Über DBC Pierre [4] bei Wikipedia.

– in einer Buchhandlung [5] in Ihrer Nähe
– bei buch.de [6]