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Dietz, Hannah: Wie Buddha in der Sonne

Roman
Broschier, E-Book
336 Seiten
Erschienen 2015 bei Wunderlich

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]
Inhalt:

Nichts weniger als den perfekten Urlaub hatte Frida für sich und ihren Mann Henning auf der Tropeninsel Larishang geplant. Doch statt mit Henning im Strandbungalow im Luxus zu schwelgen und die eheliche Sinnlichkeit neu zu entdecken, werden sie in eine runtergekommene Bruchbude verfrachtet. (Pressetext)

Kurzkritik:

Urlaub als Desaster deluxe. – Eine recht lustige und gut unterhaltende Strandlektüre mit kleinen Abstrichen.

Besprechung:

Die Villa ist alles andere als eine Villa

Paradiesische Strände, laue Sommernächte, leckeres Essen, Entspannung und Romantik pur. So stellt sich Frida den lang ersehnten Liebesurlaub auf der Tropeninsel Larishang mit ihrem Mann Henning vor, um wieder Schwung in die Ehe und die längst überfällige Familienplanung zu bringen.

Als die beiden dann müde und entnervt von anderen Mitreisenden im Traumziel ankommen, entwickelt sich plötzlich alles in ein Desaster deluxe. Die Anlage ist heillos überbucht, die Rezeptionisten mehr als inkompetent, und so landen Frida und Henning, gemeinsam mit dem versnobten Workaholic-Paar Amy und Christopher sowie einer völlig überdrehten Familie aus Düsseldorf in der „Villa Coconut“. Doch die ist leider alles andere als eine Villa und der Urlaub droht vollends im Chaos zu versinken.

Die erhoffte schönste Zeit des Jahres

Doch Frida wäre nicht Frida, wenn sie von Beginn an aufgeben würde. Und so kämpft sie mit allen Mitteln und mit Hilfe der einheimischen Geisterwelt um die erhoffte schönste Zeit des Jahres – mit der Erkenntnis, dass es Erholung, Gelassenheit und eheliche Romantik nicht immer all-inclusive gibt.

Voll durchgeplante Erotik-Abenteuer

Für mich war es der erste Roman von Hannah Dietz und ich muss sagen, dass es ihr gelungen ist, den Leser mit viel Humor und Witz in die Geschichte des sehr alltäglichen Paares Frida und Henning zu verfrachten. Dialoge zwischen den beiden werden so realistisch und komisch wiedergegeben, als würde man sich grad selbst mit seiner Liebsten/seinem Liebsten unterhalten. Dies macht den Einstieg in den Roman sehr einfach und man empfindet sofort Sympathie für die beiden und ihren Reiseplan. Vor allem die voll durchgeplanten Liebes/Erotik-Abenteuer von Frida – die allesamt definitiv nicht so laufen wie gewünscht – lassen mit Sicherheit so manche Leserin schmunzeln und erzeugen bei der einen oder anderen viele Deja vus.

Vorhersehbar

Ich lag beim Lesen mit einem breiten Grinsen im Gesicht im Liegestuhl. Auch die Kombination der so unterschiedlichen Romanfiguren bringen Pepp in die Geschichte und machen die Reise nach Larishang zu einer äußerst unterhaltsamen Story. Dennoch muss ich leider anmerken, dass sehr viele Episoden im Roman sehr vorhersehbar, aufgesetzt und oft unrealistisch wirken. Mich persönlich hat die Art von Frida, sich ständig Handlungen und Aktionen immer nur zu denken, anstatt sie beim Namen zu nennen oder einfach mal etwas zu tun, wahnsinnig gemacht.

Fazit: „Wie Buddha in der Sonne“ ist für mich eine recht lustige und gut unterhaltende Strandlektüre mit kleinen Abstrichen. Wer sich eine amüsante und leicht lesbare Lektüre für den Sommer wünscht, ist hier aber sicher gut bedient.

Von Heike Rainer

Infos:

Eigentlich wollte Hanna Dietz Sportlehrerin werden, musste dann aber feststellen, dass es ziemlich kompliziert ist, Kindern den Felgaufschwung beizubringen, wenn man ihn selbst nicht kann. Also suchte sie sich einen garantiert felgaufschwungfreien Job und wurde Journalistin. Viele Jahre arbeitete sie für Fernsehen und Hörfunk. 2007 veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Mittlerweile hat sie 14 Bücher geschrieben, teilweise unter dem Pseudonym Emma Flint. Sie schreibt Jugendbücher, Frauenromane und lustige Sachbücher wie “Männermacken” und “Weiberwahnsinn”. Mit dem Buch Männerkrankheiten schaffte sie es ganz nach oben auf die Spiegel-Bestsellerliste.