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Mosley, Walter: Manhattan Karma

Kurzkritik [1]Ihre Meinung [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover
  • Krimi
  • Taschenbuch
  • 389 Seiten
  • Erschienen 2011 bei Suhrkamp
  • Übersetzt von Kristian Lutze
  • Originalausgabe: „The Long Fall”, 2009

Inhalt:

Leonid McGill, Privatdetektiv mit dunkler Vergangenheit und Familienvater mit Herz, ermittelt in einem scheinbar harmlosen Fall. Als er dabei auf die Abschußliste eines Killers gerät, muß er auf seine alten Kontakte zur New Yorker Unterwelt zurückgreifen. Von dort aus ist es nicht weit zu den angesehensten Kreisen von Manhattan

Kurzkritik:

Nicht unbedingt das, was man unter Hochspannung versteht, aber erfrischend anders und in jedem Fall lesenswert. Actionszenen, übertriebene Gewalt oder psychische Grausamkeit hat man der Geschichte erspart. Stattdessen ist sie gespickt mit origineller Sprache (Kompliment an den Übersetzer) und zum Teil durchaus auch bissigem Wortwitz.

Besprechung:

Fast schon gemütlich

In „Manhattan Karma“ schlägt sich der Privatdetektiv Leonid McGill mit neuen Auftraggebern und alten Unterweltkontakt herum. Einige von ihnen verbindet der Wunsch, McGill tot zu sehen.

Der Autor, Walter Mosley, erzählt eine fast schon gemütliche Geschichte, die einem nicht mehr Herzrasen beschert als Agatha Christie zu ihren besten Zeiten. Actionszenen, übertriebene Gewalt oder psychische Grausamkeit hat man der Geschichte erspart. Stattdessen ist sie gespickt mit origineller Sprache (Kompliment an den Übersetzer) und zum Teil durchaus auch bissigem Wortwitz.

Mehr Mut und Herz als Intelligenz

Trotz des düsteren Grundtenors der Handlung schlägt die Stimmung nicht auf den Leser durch. Dass McGill Ich-Erzähler ist, trägt zu seiner Unverwundbarkeit bei, schützt ihn aber nicht vor Selbstironie. Zweifellos besitzt er mehr Mut und Herz als Intelligenz, was durchaus Sympathien beim Leser bringt. Dennoch erwischt man sich das ein oder andere Mal dabei, dass man denkt: Den Schlag hat/hätte er sich jetzt verdient.

Fazit

Nicht unbedingt das, was man unter Hochspannung versteht, aber erfrischend anders und in jedem Fall lesenswert.

© Albert Knorr – siehe auch www.albert-knorr.com [5]

Mehr Infos:

Walter Mosley, geboren 1952 in Los Angeles, wurde mit seinem ersten Roman schlagartig bekannt: Teufel in Blau wurde nicht nur von Präsident Clinton zur Lektüre empfohlen, sondern auch mit Denzel Washington erfolgreich verfilmt. Seitdem ist jedes seiner Bücher ein New York Times-Bestseller. Walter Mosley lebt in New York.

Mehr über Walter Mosley [6] bei Wikipedia.