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Inhalt:
Die Karibik 1665. Der Freibeuter Charles Hunter heuert eine ebenso verwegene wie hochspezialisierte Crew an, um eine nie dagewesene Beute zu erjagen: ein spanisches Handelsschiff, von dem es heißt, es habe tonnenweise Gold an Bord. Der Hafen, in dem dieses Schiff vor Anker liegt, gilt allerdings als uneinnehmbar. Und er wird überdies vom ruchlosen Konquistador Cazalla schwer bewacht. Doch nicht nur er könnte den englischen Piraten am Erfolg hindern. Denn unter Hunters Vertrauten lauert ein Verräter.Kurzkritik:
Ein spannendes Abenteuer, das durch historische Details überzeugt und deshalb deutlich mehr Charme mitbringt als die meisten Blockbuster zu diesem Thema.
Das harte Leben im Jahr 1665
Der filmähnliche Schreibstil von „Gold – Pirate Latitudes“ ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, bedient das Kopfkino aber vorbildlich, wenn man sich darauf einlässt. Im Vordergrund der Handlung steht der Freibeuter Charles Hunter, der mit seiner Crew einen höchst verwegenen Raubzug in spanischem Hoheitsgebiet startet. Dass dabei nicht alles glattläuft, versteht sich von selbst.
Die große Stärke des Romans sind die historischen Elemente und die Einblicke, die man als Leser in das Geschehen des Piratenlebens bekommt. Weit ab von glamouröser Hollywood-Piraterie im Stil von „Fluch der Karibik“, stellt der Autor das harte Leben im Jahr 1665 in den Vordergrund. Die Pest in England wird ebenso anschaulich thematisiert wie Hunger, Entbehrung oder Sklavenhandel in der neuen Welt.Viel und gut recherchiert
Schiffskunde, Wetterphänomene, Waffengattungen oder medizinische Versorgung – ohne Zweifel steckt eine Menge Rechercheaufwand in dem spannenden Abenteuer. An vielen Stellen hat Michael Crichton seine Piratenstory so eng mit der Realität (reale Personen, Orte und historische Begebenheiten) verwoben, dass sie glaubhaft verschmelzen.
Zeitzeugen-getreu
Mit Sicherheit entsprechen die Charaktere auch gängigen Klischees, aber es wäre ungeschickt gewesen, krampfhaft neue/andere Figuren in diese historische Kulisse zu verpflanzen. Ihr Leben und ihr Verhalten entsprechen weitgehend dem, was durch die Aufzeichnungen von Alexander Exquemelin (Zeitzeuge) dokumentiert ist.Oh, ein Pirat! Na, der darf mich sofort flachlegen!
Abgesehen von der Stilfrage (Drehbuchvorlage oder Abenteuerroman) gibt es keinen Grund, das Buch nicht zu empfehlen. Wenn es sich überhaupt größere Schwächen leistet, dann liegt das (einmal mehr) am Lektorat und an zu vielen Gefahren/Widrigkeiten, denen sich die Piraten hintereinander oder mitunter auch gleichzeitig stellen müssen. Auch die Rolle der allseits willigen Weiblichkeit (Oh, ein Pirat! Na, der darf mich sofort flachlegen!) wirkt in Summe überzeichnet.
Fazit
Ein spannendes Abenteuer, das durch historische Details überzeugt und deshalb deutlich mehr Charme mitbringt als die meisten Blockbuster zu diesem Thema.
© Albert Knorr – siehe auch www.albert-knorr.com [5]
Mehr Infos:
Mehr über Michael Crichton [6] bei Wikipedia.