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Grimms Märchen

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover Grimmas Maerchen
  • Mit Illustrationen von Charlotte Dematons
  • Gebunden im Schuber
  • 560 Seiten
  • Erschienen 2011 bei Sauerländer

Inhalt:

Zum 200-jährigen Jubiläum der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm erscheint diese hochwertige Prachtausgabe mit Halbleinen und Silberfolienprägung im Schmuckschuber. Der Band enthält alle 207 Märchen in einer behutsam modernisierten Textfassung. (Pressetext)

Kurzkritik:

Wenn Ihnen „Grimms Märchen“ gerade noch fehlen: dies wäre eine prächtige, vollständige und auch noch diensteifrige Ausgabe davon.

Besprechung:

Prachtausgabe

Ausnahmen bestätigen die Regel. Doch auch wenn unser Motto hier ist: „Klappentexte abschreiben kann bald jemand, die hier besprochenen Bücher wurden wirklich gelesen“, so will ich doch, dass Sie von diesem Buch erfahren, bevor ich damit „fertig“ bin.

Also: wie der Herausgeber Günter Jürgensmeier in seinem Vorwort bemerkt, werden die Märchen der Gebrüder Grimm meist nur in gekürzten Nacherzählungen gelesen. Das hat seiner Meinung nach damit zu tun, dass man viele Märchen im Original nicht mehr versteht (auch wenn sie nicht in einem Dialekt abgefasst worden sind).

Behutsam modernisiert

Und so hat Jürgensmeier sämtliche 207 Märchen (aus der Ausgabe letzter Hand) versammelt und die Dialektmärchen in Hochdeutsche übersetzen lassen. Auch wurde die Sprache aller Märchen behutsam modernisiert.

Immer das passende (oder gewünschte) Märchen finden

Da es nicht für alle heute ungebräuchlichen Wörter moderne Entsprechungen gibt (und es, so Jürgensmeier, um Begriffe wie „Windbüchse“ oder „Sommervogel“ schade wäre), wurde das Märchenbuch unter anderem durch ein Wörterbuch und ein Lexikon ergänzt. Und durch ein Register mit Namen, Begriffen, Tieren, Gefühlen, Themen usw., sodass sich jede/r das gerade passendste Märchen leicht aussuchen kann.

Mit 500 farbigen Illustrationen

Damit nicht genug, hat man auch noch rund 500 farbige Illustrationen anfertigen lassen, und Charlotte Dematons hat es, so Jürgensmeier, geschickt vermieden, den Ausgang der Mächen zu verraten oder die Vorstellungskraft der LeserInnen unnötig zu gängeln.

Also wenn Ihnen „Grimms Märchen“ gerade noch fehlen, so wissen Sie nun, dass es eine prächtige, vollständige und auch noch diensteifrige Ausgabe davon gibt.

Von Werner Schuster
Infos:

Mehr über die Kinder- und Hausmärchen [5] bei Wikipedia.

Charlotte Dematons, geboren 1957, studierte Kunst in Amsterdam. Sie illustriert für Kinderzeitschriften und hat bereits viele Kinderbücher veröffentlicht. Für die Märchen der Brüder Grimm erhielt sie 2006 den Silbernen Pinsel, eine der höchsten Auszeichnungen für Kinderbuchillustration in den Niederlanden. Sie lebt in Haarlem.