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McCarten, Anthony: Superhero

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Eselsohren – Buchkritik – < ?php wp_title('«', true, 'right'); ?>Buchcover McCarten Superhero [5]


Inhalt:

Donald Delpe ist 14, voller unerfüllter Sehnsucht, Comiczeichner. Er möchte nur eines wissen: Wie geht Liebe? Doch er hat wenig Zeit – er ist schwerkrank. Was ihm bleibt, ist ein Leben im schnellen Vorlauf. Das schafft aber nur ein Superheld. Donald hat sogar einen erfunden – MiracleMan. Aber kann MiracleMan ihm helfen, oder braucht Donald ganz andere Helden? (Pressetext)

Kurzkritik:

Davon, dass in diesem Roman wenig Originelles passiert, lenkt ab, dass McCarten ihn in einem Pseudo-Drehbuchformat geschrieben hat, das eine Kameraperspektive suggeriert.

Und leider waren mir die Charaktere gleichgültig. Ich habe nicht einmal gehofft, dass die krebskranke Hauptfigur überlebt.

Besprechung:

Hoffnungslos

Nachdem ich „Englischer Harem“ gelesen hatte, habe ich mich zum McCarten-Fan erklärt (siehe hier [6]). Von „Hand aufs Herz“ war ich dann allerdings nicht mehr so begeistert (siehe hier [7]) – und „Superhero“ hat mich enttäuscht.

Es geht um den 14jährigen Donald, der an Krebs erkrankt ist, und Sex haben will, bevor er stirbt. – McCarten beschreibt nun, wie es nun dazu kommt, dass Donald Sex hat, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Miracleman

Die Handlung und die Figuren sind gewöhnlich, wenn nicht klischeehaft. Alle verhalten sich durchgehend so, wie jede/r sich ausmalen könnte, dass sich Menschen verhalten, die Krebs haben oder mit Krebskranken zu tun haben.

Die eine Ausnahme: Donald ist ein talentierter Comic-Zeichner und illustriert so jene Gedanken und Gefühle, die auszusprechen oder anders auszudrücken ihm nicht möglich ist. Er hat den Superhelden „Miracleman“ mit Selbstheilungskräften erfunden, der in Porno-artige Situationen mit geilen Supermodels gerät und dem von seinem Widersacher Gummifinger nach dem Leben getrachtet wird.

Kameraperspektive

Die zweite Ausnahme: Donalds Therapeut Adrian, der ihm zu seiner sexuellen Erfahrung verhelfen will, auch wenn er riskiert, dadurch seinen Job zu verlieren, und dem Donald durch seine Scheiß-mich-nix-Art wiederum dazu inspiriert, sich aus einer destruktiven Beziehung zu lösen.

Davon, dass in diesem Roman sonst wenig Originelles passiert, lenkt ab, dass McCarten ihn in einem Pseudo-Drehbuchformat geschrieben hat, das eine Kameraperspektive suggeriert.

Fertiglesen

Man ist also immer nah dran am Geschehen. Doch leider waren mir die Charaktere gleichgültig. Ich habe nicht einmal gehofft, dass Donald überlebt. Ab der Hälfte wollte ich das Buch nur noch fertiggelesen haben.

Doch jetzt hoffe ich, dass mir McCartens „Liebe am Ende der Welt“, das im September 2011 erscheint, wieder ähnlich gut gefällt wie „Englischer Harem“.

Von Werner Schuster
Infos:

Das meinen andere [8] (Perlentaucher-Rezensionsnotizen).

Mehr über Anthony McCarten [9] bei Wikipedia.