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Larbalestier, Justine: Lügnerin!

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover Luegnerin von Justine Larbalestier [5]


Inhalt:

Seit sie denken kann, hat Micah die Menschen in ihrem Umfeld belogen – ihre Familie, ihre Freunde, ihre Klassenkameraden. Mit fatalen, ja tödlichen Folgen. Denn eines Tages wird ihr heimlicher Freund Zachary Rubin im Central Park tot aufgefunden, und Micah, eine der letzten, die ihn gesehen hat, gerät unter Mordverdacht. Um sich selbst von jeglicher Schuld reinzuwaschen, erzählt Micah ihre und Zacharys Geschichte – besser gesagt: Sie erzählt verschiedene Versionen dessen, was sie und Zachary verband und unter welchen Umständen er zu Tode gekommen ist. Eine davon führt in die Welt des Paranormalen … (Pressetext)

Kurzkritik:

Ich bin zwar mit einer falschen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen, dennoch blieb „Lügnerin!“ spannend. Ich fand es interessant genug, dass es um eine notorische Lügnerin geht, der niemand mehr glaubt und die dann auch noch verschiedene Versionen ihrer Geschichte erzählt. Ich habe überlesen, dass eine dieser Versionen in die Welt des Paranormalen führt.

Erzählt ist „Lügnerin!“ jedenfalls souverän, in Vor- und Rückblenden (vor und nach Zachs Ermordung) sowie in „Schul-“ und „Familiengeschichten“ aus der Vergangenheit und der Gegenwart – in einem Stil, welcher der Sprech- und Denkweise Jugendlicher nahe kommt, ohne diese kopieren zu wollen.

Besprechung:

Ich bin zwar mit einer falschen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen, dennoch blieb „Lügnerin!“ spannend. Ich fand es interessant genug, dass es um eine notorische Lügnerin geht, der niemand mehr glaubt und die dann auch noch verschiedene Versionen ihrer Geschichte erzählt. Ich habe überlesen, dass eine dieser Versionen in die Welt des Paranormalen führt.

Nun wäre es unfair zu verraten, um welche Art von Paranormalität es sich handelt, schließlich enthüllt Larbalestier dies erst nach 180 von 400 Seiten. Und bis dahin könnte der Thriller jede erdenkliche Richtung nehmen.

Micah ist jedenfalls ein seltsames, selbstbewusstes Mädchen, wird von vielen anderen als Freak bezeichnet und gemieden. Als sie in ihre neue Schule kommt, wird sie für einen Jungen gehalten und sie widerspricht nicht. Wenig später wird sie von ihrem Vater mit einer Stretchlimousine von der Schule abgeholt und sie lässt die anderen in dem Glauben, sie wäre reich. Ist sie nicht. Ihr Vater arbeitet als Journalist und fährt ein Testauto …

Zweitfreundin

Jetzt aber ist Micahs Mitschüler Zachary verschwunden und bald stellt sich nicht nur heraus, dass er ermordet worden ist, sondern dass Zach – neben der reichen und schönen Sarah – auch Micah als Freundin hatte. Sie hatten sich beim Laufen kennengelernt (– Micah ist so etwas wie ein Naturtalent, das allen davonläuft).

Was mag Micah noch alles verschwiegen haben und was von ihren Berichten ist nun wahr und was nicht? – Auf Seite 183 erfährt man, warum sie grundsätzlich lügt. Man glaubt es kaum, wird sich sicherer, zweifelt wieder, ist hin- und hergerissen. Bis über den Schluss des Buches hinaus.

Vor und nach Zachs Ermordung

Erzählt ist „Lügnerin!“ jedenfalls souverän, in Vor- und Rückblenden (vor und nach Zachs Ermordung) sowie in „Schul-“ und „Familiengeschichten“ aus der Vergangenheit und der Gegenwart – in einem Stil, welcher der Sprech- und Denkweise Jugendlicher nahe kommt, ohne diese kopieren zu wollen.

Und wer die Welt des Paranormalen liebt, wird voll auf seine oder ihre Rechnung kommen.

Von Werner Schuster
Infos:

Leseprobe [6]

Justine Larbalestier ist im australischen Sydney geboren, wo sie auch heute lebt. Mit ihren Eltern, zwei Anthropologen, wohnte sie mehrfach für einige Zeit in anderen Gegenden Australiens, u.a. bei den Aborigines. Mit ihrem Mann, einem Amerikaner, reist sie gern und häufig nach New York.