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Winterberg: Kriegskinder

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover Kriegskinder


Inhalt:

Was heißt es, zu Kriegszeiten Kind zu sein? In diesem Buch erinnern sich Kriegskinder nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus England und Frankreich, Polen, der Ukraine und Weißrussland. Sie erzählen von Nächten in Luftschutzkellern, von Vertreibung, Hunger, politischer Willkür und Vaterlosigkeit. Ihre beklemmenden Berichte schildern, wie sie die Tage und Jahre erlebten, in denen Europa in Flammen stand. (Pressetext)

Kurzkritik:

Für ihre TV-Dokumentar-Reihe „Kriegskinder” haben Yury und Sonya Winterberg hunderte von ZeitzeugInnen aus Deutschland, Polen, Frankreich, England und der damaligen Sowjetunion befragt, ihr gleichnamiges Buch erschien 2009 zeitgleich mit der Erstausstrahlung bei ARD, die Taschenbuchausgabe im August 2010.

Das Buch ist sicher auch zum Nachlesen für diejenigen gedacht, welche die TV-Dokumentation gesehen haben. Die Winterbergs haben jedoch nicht bloß ihr Drehbuch adaptiert, sondern etwas Eigenständiges zusammengestellt. Man merkt, dass sie auch für Printmedien sowie Sachbücher schreiben, die nichts mit ihren Arbeiten fürs Fernsehen zu tun haben.

Besprechung:

Endlich Antworten

Wer mehr über jene Menschen erfahren möchte, die den Zweiten Weltkrieg als Kinder miterleben mussten, sollte dieses Buch lesen.

Für ihre TV-Dokumentar-Reihe „Kriegskinder” haben Yury und Sonya Winterberg hunderte von ZeitzeugInnen aus Deutschland, Polen, Frankreich, England und der damaligen Sowjetunion befragt, ihr gleichnamiges Buch erschien 2009 zeitgleich mit der Erstausstrahlung bei ARD, die Taschenbuchausgabe im August 2010.

Eigenständig

Das Buch ist sicher auch zum Nachlesen für diejenigen gedacht, welche die TV-Dokumentation gesehen haben. Die Winterbergs haben jedoch nicht bloß ihr Drehbuch adaptiert, sondern etwas Eigenständiges zusammengestellt. Man merkt, dass sie auch für Printmedien sowie Sachbücher schreiben, die nichts mit ihren Arbeiten fürs Fernsehen zu tun haben.

Wessen Eltern oder Großeltern also nichts oder zu wenig über ihre Jugend während dieses Krieges berichten wollen oder können (resp. wollten oder konnten), der oder die finden hier endlich Antworten oder notwendige Ergänzungen zu den doch oft rudimentären und/oder nicht besonders reflektierten Familiengeschichten.

Kriegskinder heute

Und es verhält sich wohl genau so, wie die Winterbergs im Vorwort schreiben: Vieles, was ihnen im Krieg „geschieht, verstehen sie nicht und geben ihm eigene Deutungen; manches fassen sie so anders auf, dass sie am Ende der Wahrheit näher kommen, als es die Erwachsenen tun.“

Das gilt natürlich auch für die heute lebenden Kriegskinder. Außer über den Zweiten Weltkrieg kann man sich mit diesem Buch auch vor dem Abstumpfen angesichts der unaufhörlichen Kriegsberichterstattung in aktuellen Nachrichtenmedien bewahren.

Von Werner Schuster

P.S.: Als literarische Aufarbeitung des Themas sei Theodor Buhls „Winnetou August“ [5] empfohlen.
Infos:

Über Yury Winterberg [6] bei Wikipedia, über Sonya Winterberg [7] auf ihrem Blog.