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Juretzka, Jörg: Der Willy ist weg

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Cover Juretzka Willy ist weg [5]


Inhalt:

In Müllheim wird eine berühmte Burger-Kette sabotiert. Ein reiches Mädchen auf Drogen kommt in Amsterdam unter die Räder. Und ein Millionenerbe wird just aus der gleichen Villa entführt, die Privatdetektiv Krystof Kryszinski und der Rockergang Stormfuckers als Heim und Basislager dient. Stress mit Nazi-Bikern, Zuhältern und Fast-Food-Philosophie ist angesagt. (Pressetext)

Kurzkritik:

Wer hat Willy entführt? Bis dieses Rätsel gelöst wird, haben wir uns köstlich unterhalten. Zumindest wenn wir kein Problem mit Sex and drugs and rock and roll haben.

Denn (um diese Phrase auch einmal verwendet zu haben): Diese Krimi rockt.

Besprechung:

Ausgeflippt

Es gibt ja so einiges an ausgeflippten Krimis, aber Jörg Juretzka schreibt vielleicht nicht nur die ausgeflipptesten, er vergisst dabei auch nicht aufs Handwerkliche. Sprich: seine Romane haben trotz allem Hand und Fuß, also eine nachvollziehbare Handlung.

In „Der Willy ist weg“ haben wir es mit einem Ex-Knacki-Privatdetektiv namens Kristof Kryszinski zu tun, der nicht so hart auftritt, wie er dies vielleicht gern täte. Aber er hat ja eine Motorrad-Gang an seiner Seite, die aus teils recht dumpfen Typen besteht, die genauso gut im Austeilen wie im Einstecken sind.

Nazis und Fastfood-Restaurants

Das müssen sie auch sein, weil sie sich mit einer Nazi-Gang anlegen, aber das ist nur eine Nebenhandlung. Noch mehr Nebenhandlungen sind, dass Kristof wohlhabenden Eltern ihre verschwundenen Kinder zurückbringt und dass er aufzuklären versucht, wer hinter den Anschlägen auf eine Fastfood-Kette steckt.

Außerdem schreibt er für den nicht besonders hellen und sexbesessenen Millionenerben Willy (in dessen Villa er und die Motorrad-Gang hausen) Liebesbriefe an eine berühmte TV-Moderatorin. Doch jetzt ist einmal der Willy weg, bald fordern die Entführer ein hohes Lösegeld und Kristof und die Rocker könnten aus der Villa fliegen.

Sex and drugs and rock and roll

Wer hat Willy entführt? Bis dieses Rätsel gelöst wird, haben wir uns köstlich unterhalten. Zumindest wenn wir kein Problem mit Sex and drugs and rock and roll haben.

Denn (um diese Phrase auch einmal verwendet zu haben): Diese Krimi rockt.

Von Werner Schuster
Infos:

Jörg Juretzka ist viel gereist und hat die unterschiedlichsten Jobs ausgeübt, unter anderem hat er in Kanada Blockhütten gebaut. Heute lebt und arbeitet er in Müllheim an der Ruhr. Sein Krimi-Erstling, „Prickel“ erschien 1998 im Rotbuch Verlag und wurde mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. 1999 folgte „Sense“, unter hartgesottenen Krimifans als absoluter Geheimtipp gehandelt. „Der Willy ist weg“ ist der dritte Band aus der Kristof-Kryszinski-Serie.

Mehr über Jörg Juretzka [6] bei Wikipedia.