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Twelve Hawks, John: Traveller – Das Finale

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover


Inhalt:

Die Brüder Gabriel und Michael Corrigan sind Traveler, die letzten Nachkommen einer Riege von Propheten, die für Freiheit und Unabhängigkeit der Menschen kämpfen. Doch Michael ist zur Bruderschaft der Tabula übergelaufen, einer mächtigen Organisation, die die gesamte Menschheit mit Hilfe eines globalen Überwachungssystems zu kontrollieren versucht. (Pressetext)

Kurzkritik:

Auf den abschließenden Teil der Traveller-Trilogie sehnsüchtig zu warten, hat sich nicht gelohnt.

Ich verstehe nicht, wie jemand, der mit „Traveller“ ein großartiges Buch vorgelegt und mit „Dark River“ eine immer noch tolle (dem Genre entsprechend düstere) Fortsetzung geschrieben hat, dermaßen abstürzen kann. Vielleicht hat sich John Twelve Hawks einfach damit übernommen, eine Trilogie schreiben zu wollen. Oder er hat schon im ersten Teil nicht gewusst, wie er zu einem befriedigenden Ende kommen soll.

Besprechung:

Abgestürzt

Auf den abschließenden Teil der Traveller-Trilogie sehnsüchtig zu warten, hat sich nicht gelohnt. John Twelve Hawks konnte seiner großartigen Idee, die Gegenwart mit ihren technischen Möglichkeiten als Matrix für die Beschreibung einer total überwachten Gesellschaft zu benutzen, nicht Neues, Überraschendes hinzufügen und hat bloß ein Happy End geschrieben, wie man es schon oft (und besser) gelesen hat.

Außerirdisch?

Die Charaktere entwickeln sich nicht mehr und die Szenen enthüllen oder erklären wenig. Wie die hoch entwickelten Außerirdischen (die aus einem nicht näher bezeichneten Grund Kontakt mit den Menschen aufgenommen haben) beobachtet man stirnrunzelnd, wie die Traveller Gabriel und Michael von einer (außer- oder innerweltlichen) Sphäre in die nächste wandern und wie die (natürlich die Weltherrschaft anstrebende) Geheimgesellschaft Tabula an sich selbst (oder ihren unzulänglichen Chefs) scheitert.

Fortsetzung?

Am Schluss kann man sich nicht so recht darüber freuen, dass die Traveller-Beschützerin Maya mit einem Traveller schwanger geht, der bestimmt noch viel toller sein wird als Gabriel. Wahrscheinlich, weil der ungeborene Traveller Hawks die Möglichkeit bietet, eine Fortsetzung (oder auch mehrere) zu schreiben. Die würde ich allerdings bestimmt nicht mehr lesen. Wozu auch? Im schwachen Finale vom Finale haben die total überwachten Menschen ihre Lage auf wundersame Weise ohnedies schon durchschaut und begonnen, sich zu befreien.

Übernommen?

Ich verstehe nicht, wie jemand, der mit „Traveller“ ein großartiges Buch vorgelegt und mit „Dark River“ eine immer noch tolle (dem Genre entsprechend düstere) Fortsetzung geschrieben hat, dermaßen abstürzen kann. Vielleicht hat sich John Twelve Hawks einfach damit übernommen, eine Trilogie schreiben zu wollen. Oder er hat schon im ersten Teil nicht gewusst, wie er zu einem befriedigenden Ende kommen soll.

Von Werner Schuster
Infos:

John Twelve Hawks ist das Pseudonym eines (nach eigener Aussage) US-amerikanischen Schriftstellers. Er hält den Kontakt zu seinen Verlegern über ein nicht zu ortendes Satellitentelefon.

Mehr über John Twelve Hawks [5] bei Wikipedia.