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Rollins, James: Das Messias-Gen

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

buchcover
Thriller
Erschienen 2010 bei Blanvalet
Deutsch von Norbert Stöbe
Originalausgabe: „The last Oracle“, 2008
Inhalt:

Commander Grayson Pierce von der SIGMA-Force kommt einer Verschwörung ohnegleichen auf die Spur. Der mächtige russische Politiker Nicolas Solokow will mithilfe paranormal begabter Kinder die Weltherrschaft antreten. Als Messias will er die Menschheit aus der Asche der Zivilisation führen – nachdem er die Welt zuerst selbst in Brand gesteckt hat! Allein die SIGMA-Force kann den wahnsinnigen Plan jetzt noch vereiteln. Doch da wird ihr Hauptquartier in Washington angegriffen … (Pressetext)

Kurzkritik:

Anspruchsvolle Bücher habe ich genug herumliegen, dachte ich, als ich in der Verlagsankündigung las, dass James Rollins‘ Bücher schreibe, die an Indiana-Jones-Filme gemahnen. Ich wollte mich also einfach mal wieder gut unterhalten, und das habe ich auch getan.

Mit dem „Messias-Gen“ hat man allerdings nicht nur Lesespaß, sondern bekommt auch noch interessante und nachdenklich stimmende Information als Draufgabe.

Besprechung:

Autisten retten die Welt

Anspruchsvolle Bücher habe ich genug herumliegen, dachte ich, als ich in der Verlagsankündigung las, dass James Rollins‘ Bücher schreibe, die an Indiana-Jones-Filme gemahnen. Ich wollte mich also einfach mal wieder gut unterhalten, und das habe ich auch getan.

Zu Beginn erleben wir, wie das Orakel von Delphi von den Römern zerstört wird. Gleich darauf ist‘s 1959 in Rumänien, als ein russischer Major nach Kindern eines bestimmten Roma-Clans sucht. Und schon befinden wir uns in der Gegenwart: Ein Wissenschaftler stirbt in den Armen von Gray Pierce, Commander bei der SIGMA-Force, einer US-Geheimdienst-Organisation.

Natürlich die Weltherrschaft

Der Wissenschaftler war Professor für Neurologie und konnte Pierce eine seltsame alte Münze übergeben. Die bringt den Commander auf die Spur des russischen Politikers Nicolas Solokow, der natürlich die Weltherrschaft anstrebt.

Dazu benutzt er 1.) autistische, gehirnmanipulierte Roma-Kinder mit paranormalen Fähigkeiten, die u.a. in die Zukunft sehen können (und genetisch auf das letzte Orakel von Delphi zurückgehen). 2.) hat er vor, zahlreiche Staatsoberhäupter bei der feierlichen Einweihung des neuen Tschernobyl-Sarkophags einer tödlichen radioaktiven Dosis auszusetzen.

Besuchen Sie Europa, solange es noch steht

Und 3.) will er das Wasser des durch Kernwaffenproduktion hochgradig radioaktiven Karatschai-Sees ins Meer zu leiten, wodurch die Bevölkerung Europas nahezu ausgelöscht werden würde.

Pierce kämpft nicht nur gegen Solokow, sondern auch gegen andere US-Geheimdienste. Doch zum Glück für die Weltbevölkerung bewahrheitet sich die Delphi-Prophezeiung „Ein Mann wird kommen und die Welt verändern, aber die Erde wird brennen“ anders, als sich Solokow und wir das vorstellen.

Unmöglich!

James Rollins heißt eigentlich Jim Czajkowski und ist ein US-amerikanischer Veterinärmediziner. In einer Nachbemerkung erläutert er, dass vieles, was man beim Schmökern als phantastisch einstuft, eigentlich möglich ist: Gehirnmanipulation, drei Sekunden weit in die Zukunft blicken und diverse futuristisch anmutende Waffen. Und belegt ist nicht nur das bei Autisten häufig auftretende Savant-Syndrom (ein Phänomen, bei dem Menschen, oft mit kognitiver Behinderung, in einem kleinen Teilbereich außergewöhnliche Leistungen vollbringen), sondern auch der gefährlich verstrahlte Karatschai-See.

Draufgabe

Und so hat man mit dem „Messias-Gen“ nicht nur Lesespaß, sondern bekommt auch noch interessante und nachdenklich stimmende Information als Draufgabe.

Von Werner Schuster
Infos:

Über James Rollins [5] bei Wikipedia.