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Wir Alphamädchen

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover Wir Alphamädchen
Von Mederith Haaf, Susanne Klingner und Barbara Streidl
Sachbuch
Hardcover: Hoffmann und Campe, 2008
Taschenbuch: Blanvalet, 2009
Inhalt:

Eine neue Generation junger Frauen meldet sich zu Wort. Denn um sie geht es ja schließlich, in der Debatte um Frauen, Kinder, Karriere. Sie sollen leben, worüber andere diskutieren. Und so mischen sie sich ein, beziehen Position und suchen nach neuen Perspektiven. Sie wollen kein „entweder – oder“, sie wollen alles. Sie propagieren eine junge, andere Form des Feminismus und sie beweisen, dass Frauen als Feministinnen mehr erreichen. Nicht die Männer sind ihre Feinde, sondern die ungerechten gesellschaftlichen Strukturen. Die gilt es zu bekämpfen – mit den Männern. (Pressetext)

Kurzkritik:

Für mich wird in „Wir Alphamädchen“ ständig behauptet, dass Feminismus toll ist, aber nicht frech und auch nicht fundiert, bloß so. Wenn ich mir jedoch die Website www.maedchenmannschaft.net [5] anschaue, bekomme ich einen ganz anderen Eindruck von den Autorinnen und ihren Gesinnungsgenossinnen. Da stellen sie nicht nur Behauptungen auf, sondern liefern auch konkrete und engagierte Erklärungen und Meinungen dazu ab. Und auch wenn ich dort noch weniger Zielpublikum bin als beim Buch, so spricht mich das doch mehr an.

Besprechung:

Ich Alt-Feminist

„Das Problem an solchen Büchern ist, dass sie den Anschein erwecken, auf neutralen Beobachtungen zu basieren“, steht auf Seite 35 (der Taschenbuchausgabe) über Bücher wie „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ und dieser Satz charakterisiert für mich auch „Wir Alphamädchen“.

Ich mag jetzt selbstverständlich nicht beurteilen, wie dieses Jung-Feministinnen-Buch auf Frauen wirkt, aber den am Klappentext versprochenen Beweis, „dass Frauen wie Männer von gerechteren gesellschaftlichen Strukturen profitieren“, sind sie zumindest mir schuldig geblieben. Mal ehrlich: Was soll ein Anti-Feminist dagegen haben, dass Frauen weniger verdienen als Männer und nur selten in die Chefetagen aufsteigen, was soll ihn daran stören, dass es nach wie vor die Frauen sind, die sich um die Kinder kümmern? Wahrscheinlich, unterstelle ich jetzt mal, haben auch Feministen nicht wirklich etwas dagegen.

In der maedchenmannschaft

Anders gesagt: Für mich wird in „Wir Alphamädchen“ ständig behauptet, dass Feminismus toll ist, aber nicht frech und auch nicht fundiert, bloß so. Wenn ich mir jedoch die Website www.maedchenmannschaft.net [5] anschaue, bekomme ich einen ganz anderen Eindruck von den Autorinnen und ihren Gesinnungsgenossinnen. Da stellen sie nicht nur Behauptungen auf, sondern liefern auch konkrete und engagierte Erklärungen und Meinungen dazu ab. Und auch wenn ich dort noch weniger Zielpublikum bin als beim Buch, so spricht mich das doch mehr an.

Natürlich wird mir dort der angewandte Feminismus auch nicht schmackhafter gemacht, als er mir schon ist. Ich war auch vorher schon der Ansicht, dass Männer den Frauen eher auf Augenhöhe begegnen könnten, wenn sie sich mehr und von Geburt an um ihre Kinder kümmern würden. Damit werde ich wohl bei Jung-Feministinnen nicht punkten, und wenn mir ein Welt verbessernder Vorschlag für kinderlose Paare eingefallen ist, melde ich mich wieder.

Von Werner Schuster
Infos:

Über Haaf, Klingner und Streidl auf dem feministischen Weblog www.maedchenmannschaft.net [5].