- Literaturmagazin Eselsohren –  - http://www.eselsohren.at -

Sprenger, Reinhard: Gut aufgestellt

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover
Fußballstrategien für Manager

Sachbuch (Wirtschaft)
Hardcover: Campus, 2008
Inhalt:

Was kann eine Führungskraft von Arsène Wenger, Felix Magath, Jürgen Klopp und Co. lernen? Viel, meint Reinhard K. Sprenger und zieht spannende Parallelen zwischen dem Profifußball und dem Alltag in vielen Unternehmen. Denn Manager und Fußballtrainer haben eines gemeinsam: Sie müssen ihr Team auch nach Rückschlägen immer wieder zu Höchstleistungen anspornen. Aber nicht nur in dieser Hinsicht lässt sich vom Fußball vieles lernen. (Pressetext)

Kurzkritik:

Ich nehme an, dass der “Management-Guru” Sprenger in diesem Buch das, was er seiner Klientel sonst auch erzählt, über den “Fußball-Kamm” geschert hat. Das ist amüsant und kurzweilig, aber als ich mit “Gut aufgestellt” fertig war, konnte ich mich kaum noch erinnern, wovon konkret die Rede war.

Besprechung:

Ätsch

Ich bin kein großer Fußballfan (man hat mich nie mitspielen lassen), ich habe wahrscheinlich die gewöhnlichen – aus ein bisschen Erfahrung gespeisten – Vorurteile gegen Manager, und als dieses Buch mit Fußballstrategien für Manager angekündigt wurde, hielt ich das für einen interessanten Ansatz (– das war allerdings, bevor man angefangen hatte, nicht nur die Fußball-Europameisterschaft 2008, sondern auch alle (un)möglichen Produkte mit der EURO zu bewerben).

Und nach der Lektüre frage ich mich, für wen “Gut aufgestellt” geschrieben worden ist. Für Manager ist es wahrscheinlich ein sog. Kopfkissenbuch – also eines, in dem man ab und zu blättert, wenn man gerade ein besserer Mensch werden möchte. Und für alle anderen ist es wahrscheinlich ebenfalls ein Kopfkissenbuch – in diesem Fall eines, in welchem man ab und zu blättert, wenn man an das Gute in den Menschen, insbesondere den Managern, glauben möchte.

Falsche Strategie

Ich nehme an, dass der “Management-Guru” Sprenger in diesem Buch das, was er seiner Klientel sonst auch erzählt, über den “Fußball-Kamm” geschert hat. Das ist amüsant und kurzweilig, aber als ich mit “Gut aufgestellt” fertig war, konnte ich mich kaum noch erinnern, wovon konkret die Rede war. O.k., Trainer-, also Führungswechsel, ist meist die falsche Strategie, gute Spieler sind selten gute Trainer, Selbstvertrauen macht innovativ, Kontakt ist wichtiger als Lob, Personalauswahl ist alles usw. usf. – all dies (und noch viel mehr) belegt Sprenger mit Fußball- und natürlich Management-Wissen, sodass man des öfteren ausrufen möchte, “Ja, so ist es!” oder “Ach, könnte es doch so sein!”.

Und dann geht man wieder seinen Arbeiten nach und muss sich schlecht behandeln lassen, solange man die Jobs behalten will. Und was nützt es mir dann – frei nach Sprenger – zu denken, ätsch, „ein Trainer kann eine Mannschaft zu zehn Prozent besser machen, aber zu 50 Prozent schlechter“?

Von Werner Schuster
Infos:

Mehr über Reinhard Sprenger [5] bei Wikipedia und auf seiner Homepage [6].