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Koch, Werner: Seeleben

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Infos [3]

Cover Koch SeelebenRoman
Suhrkamp
Inhalt:

Der Mann, der See-Leben I erzählt, ist angestellt bei einer Kölner Firma. Nach seinem Urlaub weigert er sich, in die Firma zurückzukehren; er stellt sein Büro am See auf. Funktioniert das? Man wird sehen. (Pressetext)

Kurzkritik:

Damit Werner Kochs leider vergriffene, ebenso vergnügliche wie die “Denkmuskeln” aktivierende Seeleben-Trilogie nicht vollends verloren geht: Im Teil 1 beschließt ein Ingenieur, der ein Sommerhäuschen am See besitzt, ab sofort seine Arbeit dort und nicht mehr in der Großstadt zu verrichten, also wahrhaftig mit Schreibtisch auf der Wiese und so. Das ist nur der Beginn von einer schiefen, verkehrten oder absurden Betrachtungsweise der Welt. Der Typ hat eine Katze, die sprechen kann, er kennt einen Mann, der rückwärts lebt (also vom Tod zur Geburt) usw.usf. – Im Teil 2 muss er seine Entscheidung ausbaden und zu Beginn von Teil 3 ist er schon gestorben und beschreibt das Totenreich.

Anhand dieser Perspektivenwechsel sieht sich Koch das gewöhnliche Leben an – zum Gewinn seiner Leser. Das fand auch Daniella Baumeister auf Hessen online [4], als sie Teil 1 letztes Jahr wieder einmal gelesen hat: Der damalige ARD-Kulturredakteur Koch träumt mit offenen Augen, und wenn auch vieles heute etwas antiquiert erscheint, ist es eine Meditation übers Leben und darüber, dass man gut mal Tempo rausnehmen kann – wo auch immer.

Infos:

Über Werner Koch [5] bei Wikipedia.